Welcher Haustyp passt zu mir?

Die Frage ist nicht ganz richtig gestellt. Denn eigentlich sind es mehrere Fragen: 

Welches Haus wünschen Sie sich persönlich? 

Was wünscht sich Ihr Partner und Ihre Familie? 

Und dann, ganz wichtig: Wie passen diese Vorstellungen zu dem eigenen Geldbeutel?

Gehen Sie in Ruhe an diese Fragen heran. Denn eines ist wichtig: Überstürzen sollte man nichts. Für viele Menschen stellt ein Hauskauf oder -bau die größ­te finanzielle Entscheidung ihres Lebens dar. Und vor eine solche Entscheidung gehören eine ganze Reihe Überlegungen.

Übrigens: Überlegungen, die Spaß machen. Immerhin geht es um Ihr Traumhaus, Ihr Märchenschloss, Ihre Bleibe für eine ganze Weile, vielleicht sogar für den Rest Ihres Lebens. 

Am Anfang gehört erst einmal eine gute Portion Träumen und „Wünsch-dir-was“ dazu. Legen Sie dann fest: Was sind Ihre Must have´s und worauf könnten sie im Zweifel verzichten. In der Realität wird das verfügbare Angebot und Ihr Budget dann unter Umständen noch die ein oder andere Grenze ziehen.

Auf dem Land oder in der Stadt?

Es ist klischeehaft, es mit aufzuschreiben. Dennoch bleibt diese Maklerweisheit wahr: Lage ist alles. Doch welche Lage passt für Sie am besten? Je näher an der großen Metropole eine Immobilie liegt, je schneller die jeweilige Innenstadt zu erreichen ist, desto teurer wird es. Doch bevor Sie das Budget von Beginn an bestimmen lassen: Überlegen Sie doch zunächst, ob Sie eher der Stadt-Typ sind oder länd­liche Idylle bevor­zugen. Und seien Sie ehrlich mit sich selbst: Wie oft werden Sie tatsächlich die tollen kulturellen Möglichkeiten der Groß­stadt nutzen oder im In-Café um die Ecke sitzen? 

Haben Sie Kinder, die Sie später herumkutschieren müssten, wenn der öffent­liche Nahverkehr nicht gut ausgebaut ist und die Freizeitangebote weiter weg liegen? Wie oft müssen Sie pendeln, wie oft sind Sie im Home­office? Die Antworten auf diese Fragen entscheiden mit, was für Sie am besten passt.

Mehrstöckig oder Bungalow?

Komfortabel ist ein Bungalow auf jeden Fall – und barrierefrei. ­So hat der Haustyp Bungalow sicher viele Vorteile. Dazu gehört übrigens auch die Mög­lichkeit, recht individuelle Bau­formen zu wählen – immerhin ist nur das Erd­geschoss ohne tragende Wände zu planen, sieht man einmal von der Dachkonstruktion ab. Zu bedenken ist jedoch, dass für die gleiche Quadratmeterzahl mehr Platz benötigt wird – und dem­entsprechend sind die Kosten je Quadratmeter Wohn­fläche deutlich höher.

Die Größe des Gartens

Nicht für jeden heißt es hier: Je größer, desto besser. Ein Garten will auch gepflegt und gehegt werden. Wichtig ist auch, wie die Umgebung sich darstellt. Wenn ein Grundstück ohnehin mitten in der Natur liegt, wenn ein Park in der Nähe ist oder zahlreiche Kinderspielplätze fußläufig erreichbar, dann ist die Größe des eigenen Gartens vielleicht nicht entscheidend. Wenn Sie jedoch im eigenen Garten mit den Kids Fußball spielen wollen, wenn Sie den Sommer ausschließlich am Grill stehen, wenn das Riesen-Trampolin und der Pool ein Muss sind, stellt sich die Lage wieder anders dar.

 

Modulhaus – zumindest einmal prüfen

Schnell fertig, bei gleichzeitig vielen in­dividuellen Möglichkeiten. Klar, die Module werden seriell gefertigt und das hört sich nicht nach hoher Individualität an. Kombinieren kann der Bauherr je­­doch selber und hat dann den Vorteil, dass alles schon erprobt und gewisser­maßen „fertig“ ist. Das bedeutet Schnelligkeit und vor allem stressfreies Bauen. Er­wei­terungen, Verkleinerungen und manchmal selbst die Mitnahme bei einem künf­tigen Umzug sind auch möglich. Es lohnt sich, mit den einschlägigen Anbietern zu sprechen.

Keller – ja oder nein?

Wenn Sie den Hausbau planen, stellen Sie schnell fest: Ihr Traumhaus zu unterkellern ist recht teuer. Viele Bau­herren planen deshalb heute ohne. Die Entscheidung sollte man jedoch nicht leichtfertig treffen. Natürlich gilt: Be­achten Sie die Bodenbeschaffenheit und den Grundwasserspiegel. Darüber hinaus sollten Sie prüfen, ob und wie Sie den Raum, den Sie verlieren, wenn Sie ohne Keller bauen, an anderer Stelle unter­bringen können, etwa über eigene Wasch- oder Lagerräume. Und am Ende sollten Sie es ganz einfach durchrechnen: Was genau würde Sie der Keller kosten, was sind die Kosten der Alternativen.

Reihenhaus – sparsam im Budget und niedrige Heizkosten

Die Mehrheit der Haussuchenden würde sich – wenn bezahlbar – sicher für eine frei­stehende Immobilie entscheiden. Doch wenn es auch die Mehrheit ist, es sind nicht alle. „Wand an Wand“ mit dem Nachbarn verspricht Sicherheit. Das Thema „Heiz­kosten“ spielt hier ebenfalls eine Rolle.

Kompromiss Doppelhaushälfte

Ein Kompromiss: Eine Doppelhaushälfte. Bei einem Neubau bedeutet das den Schulterschluss mit einem Baupartner hin­sichtlich der Baukosten. Und mehr „Freiheit“ als bei einem Reihenhaus bedeutet die Doppel­haushälfte auch. Ähnlich wie beim Reihenhaus ist hier ebenfalls das Thema „Heizkosten“ positiv hervorzuheben.

Freistehendes Einfamilienhaus

Mit Sicherheit für die Meisten die erste Wahl. Die Gründe liegen auf der Hand. Die Nachbarn sind nicht „eng auf eng“, Gestaltungsfreiheit in Garten und am Haus ist mehr gegeben als bei Reihenhaus und Doppelhaushälfte – kurz: Freiheitsgrade und Unabhängigkeit sind einfach höher.

Der beste Suchbeginn: Einfach starten und viel reden

Suchen Sie auf den einschlägigen Portalen oder dem Makler um die Ecke doch nach einer Immobilie, die Ihre Vorstellungen (natürlich dann schon „budget-angepasst“) trifft und vereinbaren Sie einen Be­sich­tigungstermin. Es gibt nichts, was einen besseren Einblick in die Praxis und die Marktlage gibt. Und wer weiß: Vielleicht finden Sie Ihr Traumhaus doch schneller als erwartet. Mit Sicherheit erfahren Sie so Inspiration für Ihre weitere Suche.

Sprechen Sie über Ihre Suche im Bekannten-, Kollegen- und Freundeskreis. Nur so können Sie sich austauschen, Ihre Vorstellungen „erden“ – und vor allem: Nur so denkt ein Bekannter an Sie, wenn er von einem „Geheimtipp“ hört. 

Spartipps für Fortgeschrittene

· Clevere Raumnutzung ist das A und O. Dabei gilt: Flächen, die mehrfach genutzt werden, sparen Budget. Denn jeder Quadratmeter hat seinen Preis.

· Teure Bodenbeläge und aufwendige Oberflächen kosten. Viele mögen durchaus einen industriellen Look und sparen so bares Geld.

· Ist ein Keller wirklich notwendig? Doch Vorsicht: Lesen Sie die oben genannten Hinweise – vielleicht brauchen Sie ihn doch.

· Ein Carport ist günstiger als eine Garage.

· Wie viele Badezimmer brauchen Sie tatsächlich? Badezimmer sind teuer. Denken Sie daran, dass Badezimmer idealerweise neben- oder übereinander gebaut werden sollten.

· Ausstattung prüfen. Jede Entscheidung kann Mehrkosten bedeuten. Deshalb: Fragen Sie sich immer, wie die Einzelentscheidung die Wohnqualität wirklich steigert.

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