Unter den deutschen Top Ten: Schilddrüsenchirurgie am Lukaskrankenhaus

Was ist ein Referenzzentrum? Eine Vorzeigeeinrichtung, sicherlich. In diesem Fall: Eine Klinik von zehn in ganz Deutschland, die die Fachgesellschaft „Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie“ den Patienten empfiehlt. Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie am Lukaskrankenhaus: Die Klinik für Endokrine Chirurgie ist jetzt nach ebenso umfangreicher wie anspruchsvoller Prüfung entsprechend zertifiziert.

Chefärztin Katharina Schwarz und ihr Team haben es geschafft. Erst vor eineinhalb Jahren wurde im Lukaskrankenhaus der Fachbereich „Schild drüsen, Nebenschilddrüsen“ aus der großen Klinik für Allgemeinchirurgie ausgegliedert und als eigenständige Klinik mit der renommierten Schilddrüsenexpertin Schwarz an der Spitze etabliert. Das wurde jetzt mit der Zertifizierung nochmals bestätigt.

Die Schilddrüse – das Stoffwechselorgan in Schmetterlingsform – sitzt vor der Luftröhre und hat, wie Katharina Schwarz betont, wichtige Funktionen. „Über zwei jodhaltige Hormone wirkt die Schilddrüse auf fast jede Körperzelle ein. Das betrifft den Herzschlag ebenso wie Blutdruck, Ver dauung oder Wachstum. Nicht zu vergessen das seelische Wohlbefinden!“ Fast die Hälfte der über 60-Jährigen in Deutschland hat „etwas an der Schilddrüse“. Das hat nicht zuletzt damit zu tun, dass heute viel mehr und besser untersucht wird als noch vor 10, 20 Jahren. Vor allem Frauen sind von Über- oder Unterfunktionen, Knotenbildung oder Vergrößerungen betroffen. Nach der entsprechenden Diagnostik stellt sich dann die Frage nach einer OP.

 

„In den meisten Fällen ist das gar nicht nötig“, sagt Chefärztin Katharina Schwarz. Fast immer operiert werden sollten bösartige Schilddrüsenknoten – doch diese Krebsart ist sehr selten. Ein sogenannter kalter Knoten ist keine Indikation zur Operation. „Nur wenn sonografische Zeichen einen Knoten verdächtig erscheinen lassen, sollte engmaschig kontrolliert oder letztendlich operiert werden“, betont die erfahrene Chefärztin. Sinnvoll kann eine Operation auch bei einer massiven Vergrößerung der Schilddrüse sowie im Fall einer Überfunktion sein. Die Risiken sind sehr gering. Dennoch wird jede Operation von ihr mit dem Patienten ausführlich und individuell besprochen.

Im Lukaskrankenhaus verfügen die Schilddrüsen-Experten neben ihrer Erfahrung und Expertise – gezählt werden etwa 1.000 Operationen pro Jahr, darunter auch besonders schwierige Fälle – über eine hervorragende Logistik. Eng arbeitet Katharina Schwarz mit ihren Kollegen der Nuklearmedizin (ZRN) und denen der Radiologie zusammen: Grundlage für eine ausgefeilte Diagnostik, die es möglich macht, auch unklare Befunde aufzuklären. Das dient der bestmöglichen Vorbereitung der Operation oder gerade dazu, einen solchen Eingriff zu vermeiden. Größten Wert legt die Chefärztin neben der medizinischen Versorgung der Patienten auf deren ausführliche Beratung und Betreuung.

Über die Auszeichnung ihrer Klinik als Referenzzentrum freut sich die Chefärztin sehr. „Natürlich steht eins dabei fest“, sagt sie: „Chirurgie ist Teamarbeit. Und das gilt gerade und erst recht in unserer Klinik für Endokrine Chirurgie!“