3-5-8 Königin gemacht!
Was es mit diesem Prinzip auf sich hat, konnte unsere Redaktion live beim Besuch vom Beesparadise erfahren, dem jungen Imkerteam, das sich seit 2008 bereits mit
der Bienenzucht, Honiggewinnung und Bestäubungsdienst-leistungen beschäftigt. Bei besten Imker-Wetter (trocken und nicht zu heiß) dürfen wir miterleben wie sich in Korschenbroich-Scherfhausen alles mit viel Leidenschaft, Engagement und Wissen um die fleißigen Bienen dreht.
Direkt zu Beginn erklärt uns Eric Hartmann, dass uns die Zahlen 3, 5 und 8 immer wieder begegnen werden wenn es um Bienen und Imkerei geht. „3-5-8 Königin gemacht“ beschreibt den Prozess der Königinnenzucht:
3 Tage als Ei (bis daraus eine Larve entsteht),
5 Tage als Larve (bis die Brutzelle verdeckelt wird und die Verpuppung stattfindet),
8 Tage als Puppe (aus der die erwachsene Weisel entsteht).
Nach 16 Tagen somit schlüpft die neue Königin die dann auf ihren Begattungsflug gehen muss und von mehreren männlichen Bienen – Drohnen begattet wird.
Dieses zeitlich abgestimmte Vorgehen gewährleistet die optimale Entwicklung neuer Königinnen, die für die Erneuerung und Vitalität des Bienenstocks entscheidend sind. Eric Hartmann, Gründer von Beesparadise, erzählt uns, dass sich auch schon die ein oder eine Urlaubsplanung an diesen drei wichtigen Zahlen orientiert hat.
Bei unserem Besuch des Beesparadise dürfen wir beim spannenden Vorgehen einer Bildung eines 4-Waben-Ablegers dabei sein. Diese Technik spielt eine wichtige Rolle in der Imkerei, die zur Vermehrung und Gesundheit der Bienenvölker beiträgt. Durch sorgfältige Vorbereitung, Durchführung und Nachsorge können Imker so sicherstellen, dass ihre Bienen erfolgreich gedeihen und weiterhin wertvolle Beiträge zur Bestäubung und Honig-produktion leisten. Diese Praxis erfordert Wissen, Geduld und Aufmerksamkeit, bietet aber große Vorteile für die nachhaltige Imkerei. Vor der Bildung eines 4-Waben-Ablegers müssen Imker mehrere Schritte unternehmen, um sicherzustellen, dass der Prozess reibungslos verläuft. Zunächst sollte der Imker sicherstellen, dass das Bienenvolk stark und gesund ist. Ein schwaches Volk
ist nicht in der Lage hierzu und würde nicht überleben. Der ideale Zeitpunkt ist im Frühling oder frühen Sommer, wenn die Bienenpopulation wächst und reichlich Nektar verfügbar ist. Sobald die ersten Drohnen, die männliche Bienen, geschlüpft sind, kann man einen Ableger bilden. Hierbei muss der Imker beachten, dass von jedem Stadium (Ei, Larve, Puppe) genügend vorhanden sind. Selbstverständlich sollten Pollen und Nektar auch mit rüber genommen werden.
Das Team rund um Beesparadise kann stolz sein auf zurzeit 15 Völker. Jedes Volk besteht im Sommer aus etwa 50.000 bis 60.000 Bienen – im Winter nur aus gut der Hälfte. Diese Masse wird uns bewusst als wir einen Teil des Bienenstocks versetzen. Ungefähr 25 Kilogramm wiegt allein ein voller Honigraum.
Das Ziel vom Beesparadise ist es, durch nachhaltige Teilung auf 25 Völker zu kommen, erzählt uns Eric Hartmann.
Die Imkerei spielt eine entscheidende Rolle in der Landwirtschaft und für die Ökologie. Bienen produzieren Honig. Klar! Im Beesparadise sowie in der übrigen Region kann übrigens in der Regel zweimal im Jahr der Honig geerntet werden, wenn der Imker die Bienen an einem Standort hält und nicht auf
Wanderschaft geht. Aber in erster Linie stellen Bienen einen unverzichtbaren Part bei der Bestäubung vieler Pflanzen dar. Und genau hierfür ist die Imkerei so wichtig. Die Honigbiene kann ohne die Imkerei in Beuten nicht in der Natur eigenständig überleben. Wohnräume wie z.B. tote Bäume gibt es so gut wie nicht mehr. Aber auch Milben und andere Krankheiten machen der Honigbiene schwer zu schaffen.
Das war auch ursprünglich die Motivation von Eric Hartmann, als er vor 16 Jahren mit der Imkerei begann. Er wollte einen wertvollen Beitrag zu einem gesunden Ökosystem leisten. Außerdem war und ist die Beschäftigung in und mit der Natur ein guter Ausgleich und Gegensatz zu seinem eigentlichen Job in der IT-Branche.
Nach unserem Besuch beim Beesparadise können wir das nachvollziehen. Es war eine tolle Erfahrung und wir wissen diese komplexe Arbeit mit den Bienen nun wesentlich mehr zu schätzen. Wir danken dem ganzen Team für diesen wundervollen Tag!
Bild: O. Benke