Food-Trends 2020

Bewusstes Essen trotz Digitalisierung und schnellem Lebensstil

Früh aufstehen, fertig machen, ab zur Straßenbahnhaltestelle. Und schon wieder das Frühstück vergessen. Sicher ist das bei vielen Menschen im Arbeitsalter Alltag. Mit etwas Glück kommt man dann noch an einer Bäckerei vorbei und schnappt sich etwas Leckeres, um den Magen bis zur Mittagspause zu füllen. Das schnelllebige Arbeits- und auch Privatleben hält viele Stolpersteine bereit, die uns vom genussvollen und bewussten Essen abhalten. Ernährungswissenschaftler empfehlen fünf kleinere Mahlzeiten am Tag. Das schaff en wir oft nicht und packen alles in die Zeit nach dem Feierabend. Wir wollen uns ein paar Dinge anschauen, die uns in 2020 helfen können und von denen wir erwarten, dass sie in diesem Jahr „trenden“ werden.

TREND 1: Bewusster Genießen

Slow Food: Kein neuer Trend, eher eine Dauer­Gegenbewegung zum „Fast Food“. Es geht um bewusstes Genießen, um den Konsum von nachhaltig hergestellten Lebensmitteln. Regionale Gemüsesorten, traditionelles und lokales Lebensmittelhandwerk: Schauen Sie doch mal, was es bei uns im Rhein­Kreis Neuss gibt. Die Bäckerei Gummersbach oder die Metzgerei Matzner in Neuss, der Lammertzhof in Kaarst… In jeder Stadt, in jeder Gemeinde gibt es Produzenten, bei denen die Lebensmittel noch „echt“ und von hier sind und nicht über hunderte und tausende Kilometer hierher transportiert werden mussten.

Flexitarier: Flexitarier essen bewusst und fleischarm. Sie sind sozusagen „Teilzeit­-Vegetarier“ und essen nur selten und hochwertig produzierte Fleisch­ und Fischprodukte. „Sicherlich ist die pauschale Aussage „Früher war alles besser“ nicht grundsätzlich auf alles zutreffend, beim Thema Fleischkonsum lohnt sich der Blick in die Vergangenheit dennoch. Der typische Eintopf am Samstag und der „Sonntagsbraten“ der Großelterngeneration sind tolle Beispiele. Denn die Kernpunkte der heute oft geführten Debatte sind hier aufgegriffen. Bewusster Fleischkonsum, Vorfreude auf und Freude am Konsum des Fleisches und Verwertung des ganzen Tieren, quasi „From Nose to Tail“. Alle diese Punkte verhelfen zum bewussten Konsum von qualitativ hochwertigen Fleisch“, weiß René Matzner von der Metzgerei Matzner.

LOHAS: In eine ähnliche Richtung geht dieser Trend. LOHAS ist ein Akronym für „Lifestyles of Health and Sustainability”, also Menschen, die besonders bewusst leben und natürlich auch essen – durchaus auch politisch motiviert.

TREND 2: Mal etwas anderes Probieren

Schauen wir einmal darauf, welche Lebensmittel in diesem Jahr interessant sind und die Sie vielleicht probieren können.

Insekten und andere Exoten: Eiweißhaltig und klimafreundlich in der „Produktion“ – Insekten wie etwa Heuschrecken gibt es inzwischen sogar in Restaurant. Noch nicht bei uns im Kreis, aber auf der anderen Rheinseite im Medienhafen kann man im Mongo’s mal probieren.

Algen: Im Zusammenhang mit Sushi schon bekannt, sind Algen noch deutlich vielfältiger – zu beziehen in Asiashops oder ausgewählten Bioläden.

Hanfsamen: Das Superfood können Sie auch in Öl- oder gemahlener Form erhalten.

Frische Säfte – neudeutsch Smoothie: Machen Sie den einfach einmal selber, am besten mit regionalen Saisonfrüchten.

Orientalische Küche: Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen und Kichererbsen, mit Joghurt, Couscous, Bulgur und Minze. Wenn Sie etwas „Fertiges“ und dennoch Gesundes haben wollen, fragen Sie bei der Gewürzmühle Engels in der Neusser Innenstadt nach dem Linsencurry.

Wildfleisch: Keine Antibiotika, fast unbegrenzter Lebensraum – mehr „bio“ geht eigentlich nicht. Fragen Sie einen Jäger oder die Metzgerei Ihres Vertrauens nach Wild aus der Region.

Selbstgemachter Eistee: Im Sommer einfach einen Liter Tee aufbrühen und schön durchkühlen – dann mit Honig süßen.

Apropos Honig: Das ist nichts Neues – schauen Sie doch mal, ob es einen Imker in der Nähe gibt. Zitrusfrüchte: Besonders Zitronen eignen sich gut, um das Essen zu verfeinern und stärken das Immunsystem. Passt auch gut zum selbstgemachten Eistee.

Trend 3: Nicht für alle geeignet: Intervall-Fasten

Gesundheitsfördernd scheint es durchaus zu sein, man sagt dem Intervallfasten unter anderem nach, Entzündungen zu verhindern und das Abnehmen zu unterstützen. Ganz klare Empfehlung: Unbedingt vor Beginn mit dem Arzt sprechen. Für viele bedeutet die Entscheidung für das Intervallfasten den Beginn der bewussten Auseinandersetzung mit Lebens- und Ernährungsstil.

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