Zurück in die Zukunft

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Zurück in die Zukunft

Ein futuristisches Auto, das sich preislich in der Mittelklasse bewegt, eine Akku-Technologie aus der Oberklasse und ein nachhaltiger Charakter, der so manchen Klima-Aktivisten verzücken würde. Geht das? Es muss! Wir sind den neuen Hyundai IONIQ 6 gefahren und waren mehr als begeistert.

Die meisten Menschen denken, dass hochtechnologisierte Maschinen, die heute für morgen produziert werden und deren Produktionstechniken, die Anforderungen der heutigen Klima- und Umweltschutzmaßnahmen völlig außer acht lassen. Dem ist vereinzelt so. Das muss aber nicht sein. Zumindest nicht bei unserem Testfahrzeug aus dem Hause Hyundai (das -ai spricht sich dabei wie ein -ey). Der Konzern aus Südkorea geht mit seiner Firmenphilosophie neue Wege und betritt dabei ein ganz neues Terrain – untypisch für einen Automobilhersteller.

So viel vorab: Der Hyundai IONIQ 6, der weitestgehend auf der Technologie des IONIQ 5 basiert, kommt vollständig elektrisch daher. Dies wirft bei so manch aufgeklärtem Verbraucher Fragen auf. Wie werden die Akkus produziert? Fahre ich auch sauberen Strom und gibt es reichlich Ladesäulen? Denn der heutige Energie-Mix bedient sich nach wie vor zu einem Teil an der Stromgewinnung aus Braunkohlekraftwerken. Diese Faktoren lassen sich zurzeit noch nicht ändern. Was sich aber ändern lässt, ist ein echter Mehrwert bei der nachhaltigen Herstellung des Fahrzeuges. Bei den Materialien beschreitet Hyundai einen neuen Weg und verfolgt dabei ehrgeizige Ziele, die das Erreichen einer nachhaltigen Entwicklung für umweltfreundliche Innovationen und konkrete Initiativen bis 2030 beschleunigen sollen. 

So unterstützt Hyundai seit dem Frühsommer 2021 die Meeresschutzorganisation „Healthy Seas“ (www.healthyseas.org). Die Organisation aus dem niederländischen Katwijk aan Zee hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Meere unseres Planeten nachhaltig zu schützen und sauber zu halten. Die Organisation arbeitet mit einem Team von freiwilligen Tauchern der Wohltätigkeitsorganisation „Ghost Diving“ zusammen, um zurückgelassene Fischernetze aus Korallenriffen und Schiffswracks zu bergen. Zudem engagiert sich die Organisation dafür, Kunststoffabfälle wieder in den verwertbaren Kreislauf zurückzuführen.

Das Ergebnis sieht man dann anhand von Teppichen aus Econy®-Garn in den Fahrzeugen IONIQ 5 und IONIQ 6. Das Garn besteht aus recycelten Fischernetzen und Nylonabfällen und kann beliebig oft ohne Qualitätsverlust wieder verwendet werden. Dies gilt auch für Teile der Innenraumausstattung, die vereinzelt aus recycelten PET-Faschen besteht und der Haptik der nicht recycelten Materialien aus Oberklasse-Fahrzeugen in nichts nachsteht. Daneben organisiert „Healthy Seas“ Bildungsprogramme an Schulen, die der jungen Generation zeigen, wie wichtig die Sauberkeit der Weltmeere ist. Das ist ein echter Mehrwert für den Verbraucher, der nicht nur sein Gewissen mit einer Null-Emission bereinigen will. Denn für die Zukunft ist es wichtig, sich zurück an die versäumten Ereignisse der Umweltverschmutzung zu erinnern, um ein besseres Morgen zu schaffen.

So viel zum Thema Umweltschutz und der selbst auferlegten Verantwortung des Hyundai-Konzerns für unseren schönen Planeten. Fährt das Fahrzeug denn auch? Ja! Und wie! Der IONIQ 6 ist in unserem Testfahrzeug mit der sogenannten 800-Volt Technik ausgestattet und verfügt mit seinen 325 PS (239 kw) über ein enormes Drehmoment von 605 Newtonmetern. Dies sind Werte, die man sonst nur aus der Oberklasse kennt und die sich entsprechend stark auch im Portemonnaie auswirken. Der Allradantrieb ergibt sich aus zwei Elektromotoren, die jeweils einmal Vorderachse und einmal Hinterachse antreiben. Das ist auch gut so, um die geballte Kraft der Elektrospulen auf die Straße zu bekommen. Mit diesen Werten steht einer Reichweite von ca. 610 Kilometern nichts im Wege. Im Idealfall ist der Akku für die beiden Motoren nach 18 Minuten wieder vollständig aufgeladen und für 100 Kilometer Reichweite benötigt man nur 5 Minuten an der Ladesäule. Das ist eine echte Premium-Reichweite.

Zwei Spoiler unterhalb der Kennzeichenhalterung links und rechts fahren automatisch aus, um die Kühlung des Akkus zu gewährleisten. Zwischen diesen beiden Lufteinlässen befinden sich sechs kleine LED-Leuchten, die für jedermann den Ladezustand des Akkus wiedergeben. So kann man zum Beispiel von außen sehen, wie lange dieses Fahrzeug noch an der Ladesäule stehen wird. Hier hat der Hersteller wirklich nachgedacht, sind E-Fahrzeugführer doch auch mal in Verdacht, Ladesäulen in der Innenstadt als kostengünstigen Parkplatz gleich mit zu nutzen. Der Ladestand ist auch stets über 4 LEDs mittig im Lenkrad auf dem Fahrerairbag abzulesen. Diese LEDs informieren auch über den aktuellen Fahrmodus der Modi Sport, Komfort und Eco.

Das Design erinnert an die Linienführung eines zweitürigen Coupés. Nicht zuletzt die schwarze B-Säule und die durchgängige Ausrichtung der Schulterlinie sind dafür verantwortlich. Auch das Verhältnis der Frontpartie zum Heck unterstreicht die sportliche Anmutung des gesamten Fahrzeuges. Der Radstand von gewaltigen 2,95 Metern sorgt für reichlich Platz im Innenraum. So kann eine ausgewachsene Person, die aufgrund der abfallenden Dachpartie dennoch bequem sitzen möchte, den verbleibenden Raum zum Fahrer- bzw. Beifahrersitz nutzen.

Die Außenspiegel, die nunmehr Kameras sind, setzen dem futuristischen Auftreten des IONIQ 6 noch ein Krönchen auf – sie verfügen im Innern, in gelernter Blick-richtung des Fahrers, über Monitore links und rechts. Wem das zu futuristisch ist, kann wahlweise natürlich auf das altbewährte System zurückgreifen. 

Das Cocooning-Konzept von Hyundai – Cocooning steht für Wohlfühlen – zieht sich im Innenraum durch. Es geht über die Ablagemöglichkeit eines Laptops auf der Mittelkonsole, sowie frei–gestaltete Türen, die keinerlei Bedienelemente mehr tragen, bis hin zum Aufsatz für die Schub-lade des Beifahrerstaufaches, um auch hier einen Laptop abzulegen oder auch ein Schneidebrett zum Schneiden von Gemüse. Natürlich aus nachhaltiger Landwirtschaft.

Das große, zweigeteilte 12-Zoll-Display mit Touch-Funktion und blitzschneller Reaktion rundet den Innenraum gänzlich ab. Es bedient sich kinderleicht und intuitiv wie ein iPhone. Das komplexe Einstellungsmenü ist vom Zugriff auf die Einstellungsmöglichkeiten der Klima- und Lüftungsanlage getrennt. Man muss also nicht erst Schritte im Menü durchlaufen um an gewünschte Temperaturen oder Luftströme zu kommen. Ein Bose-Sound-System verwöhnt die Insassen mit audiophilen Klängen der Extraklasse.

Ein Innenraum, aus dem man gar nicht mehr aussteigen möchte. Zumal er mit Glasschiebedach, elektrisch verstellbaren Sitzen mit Sitzheizung und allen weiteren Annehmlichkeiten, die man sonst nur aus der Oberklassen kennt, keine Wünsche
offen lässt.

Somit ist unsere Entscheidung getroffen: Wir fahren mit dem neuen Hyundai IONIQ 6 zurück in die Zukunft, um die Nachhaltigkeit für einen besseren Planeten zu unterstützen und für die kommende Zeit mit einem der modernsten Fahrzeuge und
Antriebssysteme gerüstet zu sein. RR

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