Interview mit Reiner Breuer – neuer alter Bürgermeister der Stadt Neuss

Top Magazin: Lieber Herr Breuer, erstmal gratulieren wir Ihnen natürlich herzlich zur gewonnenen Wahl!  Jetzt mal ehrlich: Haben Sie mit diesem Ergebnis gerechnet?

Reiner Breuer: Ich hatte es natürlich gehofft. (lacht) Nein, ehrlich gesagt, hatte ich eigentlich mit einer Stichwahl gerechnet. Bei einer Anzahl von sieben Kandi­daten, war das ja wahrscheinlich. Natürlich ist das Ergebnis jetzt ideal.

Nennen Sie uns ihr größtes Ziel für diese zweite Amtszeit. Was soll erreicht werden? 

Da halte ich mich an meine Ziele aus dem Wahlprogramm: Nach wie vor soll die Bürgernähe, das Soziale in Neuss und die Modernität, unter der ich auch den Wandel der Mobilität verstehe, systematisch ausgebaut werden. 

Wir brauchen mehr bezahlbaren Wohnraum für Jung und Alt. Da müssen wir noch mehr tun. Wir brauchen neue Aufenthaltsqualität in der Stadt und eine zukunftsfähige Mobilität für jedermann. Busse und Bahnen müssen zu einer echten, bezahlbaren Alternative werden. Hier haben wir mit dem digitalen Next-Ticket schon einen Schritt nach vorne gemacht. 

Wir denken auch über alternative Verbindungen zwischen Neuss und Düsseldorf nach. Zum Beispiel ist hier am Hafenbecken 1 schon ein neuer Steiger projektiert. Hier könnte man demnächst mit dem Schiff in 15 Minuten in der Altstadt sein. 

Die Potenziale dieser Stadt müssen weiter ausgeschöpft werden. Allein wenn ich auf den Wendersplatz schaue: Hier möchte ich eine Verbindung schaffen, vom Markt über den Wendersplatz in den Rennbahnpark hinein. Der Rennbahnpark soll als Bürgerpark besser erreichbar werden. Die Stadt soll wieder näher ans Wasser rücken. Wenn wir über Neuss am Rhein sprechen, so ist das identitätsstiftend. Diesen Begriff möchte ich zu einer Marke machen und damit auch das Areal rund um das Hafen­­becken 1, wo früher der Rhein floss, als neue Adresse am Wasser ausbauen.

Wie hat Corona Neuss verändert – und was davon wird bleiben?

Corona hat unser aller Leben verändert – nicht nur das in Neuss. Ich bin stolz da­rauf, wie gut die Neusserinnen und Neusser die Einschränkungen mitgemacht haben und wie diszipliniert sich der Großteil der Bevölkerung an die Regeln hält. Wir können stolz darauf sein, dass wir die Krise bis jetzt so gut gemeistert haben aber wir dürfen uns nicht darauf ausruhen. Gerade das Infektions­geschehen im Hintergrund ist immer noch gefährlich und heimtückisch. Wir müssen konsequent Infektionsketten verfolgen und wachsam bleiben.

Denn eins will ich nicht mehr erleben: Ich erinnere mich noch, ich stand zum Lockdown auf dem Rathausbalkon und habe auf eine verlassene Geisterstadt geschaut. Da wurde mit mulmig zumute und ich dachte: Was wird nun aus Neuss? Das macht einen ehrfürchtig und lässt einen entspannter auf vielerlei Dinge schauen. Denn das Leben und die Gesundheit sind immer noch am Allerwichtigsten.Die Krise hat aber auch eins gezeigt: Das soziale Leben in Neuss funktioniert. Menschen haben sich für andere Menschen engagiert: Junge haben den älteren Menschen, den Risikogruppen geholfen. Es gab Gabenzäune, die Menschen in Not mit dem Nötigsten versorgt haben. Das zeigt den Zusammenhalt in unserer Stadt.

 

Neuss wird die Hansetage 2022 ausrichten. Was bedeutet das für Sie?

Die Stadt Neuss präsentiert sich im Mai 2022 unter dem Motto „Im Fluss der Zeit“ als Ausrichter des Internationalen Hansetags. Wir erwarten rund 2.000 Delegierte aus 16 Ländern und zahlreiche Besucher aus dem In- und Ausland. Wir können unsere Stadt und unsere Historie einem in­terna­tionalen Publikum vorzustellen. Aber wichtig ist auch: „Neuss am Rhein“, Neuss als Hansestadt den Menschen, die hier leben noch einmal bewusst zu machen. 

Herr Breuer, die Frage, die alle Neusser bewegt: Wird es Schützenfest 2021 geben?

Ich glaube ja. Vielleicht werden nicht alle Veranstaltungen möglich sein. Die großen Bälle, das Festzelt, das wird man alles sehen müssen. Da hängt natürlich viel von einem möglichen Impfstoff ab. Aber ich glaube fest daran, dass wir 2021 Schützenfest in irgendeiner Form wieder feiern können. 

Zum Abschluss hätten wir gerne noch ein paar schnelle Antworten von Ihnen.

Welcher Fußballclub?
Borussia Mönchengladbach – schon seit meiner Kindheit.

Hund oder Katze? 
Pferd (lacht) – nein, wenn dann Hund. 

Im Urlaub: lieber Meer und Strand oder Berge?
Meer und Strand! Vor allem meine Damen zuhause sind sich da einig. 

Karneval oder Schützenfest?
Beides!

In Neuss bin ich gerne…
In der Innenstadt, aber auch um Neuss herum gibt es viele schöne Orte. 

Alt oder Kölsch?
Alt. 

Ihr Lieblingsfilm?
Pulp Fiction, und Filme von  Woody Allen.


Das komplette Interview lesen Sie in unserer Herbstausgabe! 

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