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Moderne Entrümpelung: Der Rümpelfuchs

Ruhig, routiniert und reibungslos sind nicht gerade Attribute, die einem bei Wohnungs- und Geschäfts-Auflösungen in den Sinn kommen. Für Alexi Daniel Kalpakas ist das Standard – mit dem „Rümpelfuchs“ hat der Neusser in nur fünf Jahren ein Dienstleistungs-Unternehmen aufgebaut, das mit branchenuntypischem Chic daherkommt und Rekordgeschwindigkeit vorlegt.

Jeder, der auch nur durch zwei Wände Zeuge einer Haushaltsauflösung wurde, weiß, das geht selten ohne Lärm. Wer einmal persönlich betroffen war und die emotionale und logistische Mehrfachbelastung zwischen persönlichem Schicksal, Aussortieren, Entsorgung und Renovierung erlebt hat, weiß auch, dass die Aufgabe im Alltag ohne Unterstützung nur schwer zu meistern ist.

„Mir ist aufgefallen, dass es in dem Bereich kaum moderne Dienstleister gibt, die professionell sind und wissen, wie man sich als Gast in einer fremden Wohnung zu benehmen hat“, berichtet „Rümpelfuchs“ Alexi Kalpakas von sei ner Initialzündung. „Höflicher und respektvoller Umgang mit Mensch und Material sollte nicht aufpreispflichtig, sondern selbstverständlich sein.“ Genau aus dem Grund wählte der 34-jährige Neusser den Fuchs als Firmenmaskottchen. „Der Fuchs ist smart und leise – wir schreien nicht, machen uns wenig bemerkbar und nehmen unseren Kunden die gesamte Arbeit bis hin zur Wohnungsübergabe an Vermieter oder Makler ab, falls es gewünscht ist.“

Eine Haushalts- oder Geschäftsauflösung, so sagt er, schließen Arbeitsschritte und Verantwortlichkeiten mit ein, die weit über das Entrümpeln hinaus gehen und den Wenigsten bewusst seien. So liegen die Materialtrennung und fachgerechte Entsorgung rechtlich nicht in der Verantwortung des beauftragten Unternehmens, sondern der des Kunden. Aus diesem Grund arbeitet sein Unternehmen mit dem Entsorgungsfachbetrieb Rieck im Neusser Hafen zusammen, das die Gegenstände zur Verbrennungsanlage bringt.

Aus dem jugendlichen Rock-Musiker ist ein vielbeschäftigter Mann geworden – beim Ortstermin in Gnadental klingelt das Firmenhandy nicht weniger als fünf Mal. An der Strippe ist unter anderem eine Rechtsberaterin, die fragt, „ob mit einem Tisch für eine alte Dame etwas zu machen sei.“ Die kurze unbürokratische Antwort lautet Ja. Wie meistens. Karitative Arbeit ist beim Rümpelfuchs alles andere als untypisch. In Absprache mit den Kunden geht nicht verrechnetes Mobiliar ans Rote Kreuz oder an bedürftige Menschen, denen der „Rümpelfuchs“ so unentgeltlich die Wohnung einrichtet. Für Alexi Kalpakas eine Herzensangelegenheit, denn wirklich rund lief es bei ihm auch nicht immer: Nach über zehn Jahren als Steinmetz – angefangen mit einem Taschengeld-Job als Grabsteinpolierer im Alter von 14 Jahren hin bis zum künstlerischen Barockfassadenbau in der Schweiz – musste er sich eingestehen, dass der Beruf im Winterhalbjahr eine brotlose Kunst war und ein Neuanfang anstand.

„Ich habe mein Wohnzimmer 2014 in ein Büro verwandelt, Nächte lang recherchiert, Existenzgründer- und Buchhaltungsseminare besucht, bis mein Konzept stimmte und ich für 1.400 Euro meinen ersten Kleintransporter geleast habe“, erinnert er sich an härtere Zeiten, als er bei allen potenziellen Kunden Kalt-Akquise betrieben hat. Fünf Jahre später verfügt er über vier Transporter, fünf Mitarbeiter – darunter die Vater-Sohn-Konstellation Andy und Patrick – und führt im Schnitt drei bis fünf Räumungen pro Woche durch. Der Arbeitsaufwand je Räumung schwankt meist zwischen einem und fünf Tagen. Dabei ist er als Chef immer präsent.

„Das ist gerade beim kostenlosen Besichtigungstermin und der Angebotserstellung unerlässlich“, erklärt er, „Erfahrung bei der Einschätzung von Entsorgungsvolumen und Arbeitsaufwand beschleunigt einfach den ganzen Vor gang – unsere App zur Angebotserstellung hebt uns da übrigens auf Rekordgeschwindigkeit.“ Mittlerweile hat der „Rümpelfuchs“ auch überregionale Großkunden wie den Herrenausstatter Pohland und Peek & Cloppenburg in Oberhausen mit der Professionalität seiner Arbeit überzeugt. „Für P & C mussten wir den gesamten Straßenzug von der Stadt sperren lassen und mit mehreren Containern anrücken.“

Wenn das Objekt nicht nur besenrein, sondern verkaufsfertig hinterlassen werden soll, findet man eine Lösung – selbst wenn Entkernungen und Rückbaumaßnahmen durchgeführt werden müssen. Bei aller Professionalität fällt das menschliche Element aber nie unter den Tisch. Rüpel-Verhalten von Mitbewerbern kann er nicht nachvollziehen. Es komme eben vor, dass einem Menschen beim Anblick ihres alten Kinderzimmers in die Arme fallen. Extrem positive Momente, wie die Wohnungsentrümpelung eines „Messis“, der eine neue Chance erhält, gebe es aber ebenso.

„Das alles ist doch total menschlich“, bekräftigt Kalpakas: „Ich habe schon als jugendlicher Steinmetz mit trauernden Menschen zu tun gehabt, deshalb arbeiten wir pietätvoll und sind leise und diskret wie der Fuchs.“

Bild:

  • DSC_2441_online: © D. Brinckmann
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